abcsg.future ermöglicht Mitarbeit am Institut Gustave-Roussy

13.12.2010

Dr. Georg Pfeiler berichtet über Parisaufenthalt

Dr. Georg Pfeiler von der Allgemeinen Gynäkologie und Gynäkologischen Onkologie an der MUW konnte im Rahmen des abcsg.future-Programms zwei Wochen lang am Institut Gustave-Roussy (IGR) in Paris Kontakte zu KollegInnen knüpfen und erfahren, wie an einem der renommiertesten und größten Institute gearbeitet wird. Wir haben ihn nach seiner Rückkehr aus Paris interviewt.

Wie sind Sie auf abcsg.future bzw. das Auslandsstipendium der ABCSG aufmerksam geworden?

Dr. Pfeiler: Ich verfolge seit längerer Zeit mit Begeisterung die Aktivitäten von abcsg.future. Gerade am Beginn einer wissenschaftlichen Karriere braucht man viel Unterstützung. Ohne Hilfestellungen und Förderungen ist es extrem schwer, sich wissenschaftlich zu etablieren. Ich finde es großartig und ich glaube, es ist einzigartig, welche Möglichkeiten abcsg.future ,uns Jungen’ bietet. Das muss man nützen! Das Auslandsstipendium war für mich genau das Richtige, um auch international Anschluss zu finden.

Warum haben Sie sich für das Institut Gustave-Roussy in Paris entschieden?

Dr. Pfeiler: Aus zwei Gründen: zum Einen hat ein lieber Kollege der Onkologie mir dieses Institut empfohlen, da gerade dort viel translationale Forschung läuft. Zum Anderen hat mir Dr. Peter C. Dubsky, mehr als zu recht, von dem wissenschaftlichen Leiter des Labors am IGR, Prof. Fabrice Andre, vorgeschwärmt.

Wurden Ihre Erwartungen bezüglich Ihrer Arbeit am IGR erfüllt?

Dr. Pfeiler: Es war absolut die richtige Entscheidung. Das IGR ist zu Recht eines der führenden ‚Cancer Centers’ in Europa. Besonders beeindruckend war die sogenannte ‚One-Stop-Breast Clinic’, in der Patientinnen mit auffälliger Mammographie am 1. Vorstellungstag bereits biopsiert und vor allem noch am selben Tag das Ergebnis dieser Biopsie mit den Patientinnen besprochen wird. Zudem werden viele dieser Patientinnen in wirklich innovative Studien wie z. B. den MINDACT-Trial eingeschlossen. Die Forschung am IGR läuft auf Hochtouren und ist wirklich beeindruckend. Eine Herausforderung war allerdings die Kommunikation, fast ausschließlich, auf Französisch – aber das muss man sportlich nehmen, so kann man sein Französisch auffrischen.

Mit welchen Aufgaben wurden Sie am Institut Gustave-Roussy betraut?

Dr. Pfeiler: Ich war in der Klinik vorwiegend ‚Beobachter’, was genau auch meinen Vorstellungen entsprochen hat. So habe ich vor allem im ambulanten Bereich viel gesehen und gelernt, was man ggf. auch bei uns umsetzen könnte, um den Ablauf zu verbessern. Im wissenschaftlichen Bereich durfte ich an allen Meetings (Journalclubs, Assistentenfortbildungen, Labormeetings) teilnehmen. Zudem habe ich mit Fabrice Andre zwei Kooperationsprojekte begonnen, an denen ich bereits dort gearbeitet habe. Auf diese Zusammenarbeit mit Fabrice und dem IGR bin ich sehr stolz, ich glaube, damit auch ein wesentliches Ziel des Aufenthalts erreicht zu haben.

Was hat Sie am IGR beeindruckt?

Dr. Pfeiler: Der rasche und professionelle Ablauf in der klinischen Routine, aber vor allem die unglaublichen Möglichkeiten der translationalen Forschung. Jegliches Gewebe kann problemlos asserviert und für Studienzwecke verwendet werden. Hierzu unterschreibt die Patientin bereits beim ersten Besuch, dass Sie mit diesem Vorgehen einverstanden ist. Auf diese Art und Weise kann man eine Menge interessante Projekte auf die Beine stellen.

Welche Vorbereitungen sollten aus Ihrer Sicht Ihre KollegInnen für so einen Aufenthalt treffen?

Dr. Pfeiler: Ich denke zwei Punkte, zumindest für das IGR, sind wichtig: Erstens muss man französisch können, zumindest verstehen können. Zweitens ist es sinnvoll, sich über die Einrichtungen des IGR ein bisschen im Vorfeld zu informieren, um ‚Wünsche’, was man gerne sehen oder lernen möchte, formulieren zu können. Die Betreuung durch Fabrice Andre ist super, sodass einem gelungenen Aufenthalt am IGR nichts im Wege steht.



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