Weltweiter Vergleich von Medikamenten soll optimale Therapie bringen
ABCSG führt Untersuchungen zum Ductalen Karzinom in situ (DCIS) in Österreich durch

13.02.2006

Studiengruppen aus 25 Ländern untersuchen in einer groß angelegten Studie, welche Behandlungen bei Frauen mit einem speziellen Typ von Brustkrebs, dem Ductalen in situ Karzinom (DCIS), Rezidive verhindern können. In Österreich ist die  Austrian Breast & Colorectal Cancer Study Group (ABCSG) beteiligt.

DCIS – eine frühe Form von Brustkrebs

Etwa ein Drittel aller bei einer Mammographie entdeckten nichttastbaren Karzinome sind DCIS. Dieses Karzinom tritt dann auf, wenn sich Zellen in den Milchgängen in Brustkrebszellen umwandeln. Das DCIS ist eine sehr frühe Form von Brustkrebs, aus der sich unbehandelt in bis zu 50 Prozent aller Fälle innerhalb von 10 Jahren ein invasives Karzinom entwickelt. Das DCIS wird operativ behandelt, wobei Patientinnen in der Regel im Anschluss eine Strahlentherapie erhalten, um nicht entfernte maligne Zellen abzutöten. Jedes Jahr werden ca. 250 neue Fälle festgestellt, deshalb ist es wichtig, dass die beste Behandlung gefunden wird, um nach Möglichkeit Rückfälle zu verhindern.

Zur Studie

Dieses Ziel hat die innovative “International Breast Cancer Intervention Study II” (IBIS-2), die größte globale Studie über die zwei Brustkrebsmedikamente Tamoxifen und Anastrozol. Im Rahmen von IBIS-II DCIS werden 4000 postmenopausale Frauen – etwa 600 davon aus Österreich – untersucht, bei denen ein Östrogen-Rezeptor-positives DCIS operativ entfernt wurde. Dabei soll festgestellt werden, welches der beiden Medikamente Anastrozol oder Tamoxifen das Wiederauftreten bzw. Neuauftreten von Krebs sowohl in derselben als auch in der anderen Brust am besten verhindern kann.

Univ.-Prof. Dr. Michael Stierer, Leiter der Studie in Österreich:
“Die Ungewissheit über die optimale Behandlung führt eventuell dazu, dass DCIS-Patientinnen Medikamente gegen das Wiederauftreten von Brustkrebs vorenthalten werden. Aus vorliegenden Forschungsergebnissen ist bekannt, dass Tamoxifen das Risiko eines Rezidivs bei Frauen mit Hormon-sensitivem DCIS um circa 50 Prozent verringert. Es ist zu vermuten, dass Anastrozol noch bessere Effekte erzielen kann.“

Frauen, die an der Studie teilnehmen, werden fünf Jahre lang entweder Anastrozol oder Tamoxifen erhalten.

Wer kann teilnehmen?

Patientinnen, die für eine Teilnahme in Frage kommen:

  • Alter zwischen 40 und 70
  • Postmenopause
  • Brusterhaltend operiertes DCIS

Frauen, bei denen eine entsprechende Diagnose gestellt wurde, können in diesen IBIS II-Zentren (ABCSG-Zentren) operiert und daraufhin in die Studie randomisiert werden.

Wo kann ich mich informieren?

Österreichweit wird diese Studie an 15 ABCSG-Spitalsabteilungen durchgeführt. Nähere Informationen zur Studie erhalten niedergelassene Ärzte und interessierte Patientinnen bei den Spitalsabteilungen selbst oder bei der ABCSG unter der Tel.: 01/408 92 30-18, E-Mail: info@abcsg.at. Zur Studien gibt es auch eine eigene Website: www.ibis-trials.org.



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